Spritzgießen bei fertig+
Wir bieten Ihnen mit dem Spritzguss die ideale Möglichkeit, größeren Bedarfsmengen von Kunststoffbauteilen abzudecken.
Sollte Ihnen die Erfahrung bei der Optimierung Ihrer Bauteile fehlen oder aber Fragen zur Materialwahl bestehen, bieten wir Ihnen eine fundierte / gute Beratung bzw. konstruktive Bauteilanpassungen an.
Konzeption, Konstruktion und Formenbau für das Spritzgussverfahren bearbeiten wir intern und stehen während dieser Prozesse mit Ihnen für Abstimmungen in engem Kontakt.
Materialien für das Spritzgießen
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht einiger von uns verwendeter Spritzgussmaterialien für verschiedene Anwendungen.
Sollten Sie für Ihre Anwendung andere Materialien benötigen, können Sie uns gern kontaktieren.
- gute Verarbeitbarkeit
- UV-(Stabilisierung möglich?) /-stabil
- Erweichungstemperatur 127°
- Biege-E-Modul 1150 MPs (ISO178)
- Zug-E-Modul 1000 MPa (ISO178)
- Streckdehnung 9 % (ISO 179-1)
- erfüllt EN 71-3/9 Sicherheit von Spielzeug erfüllt Europäische Pharmacopoeia 8 (Ph. Eur. 8, 3.1.3)
- geeignet für dünnwandige Bauteile
- Dauergebrauchstemperatur zwischen -10° – 80°
- geeignet für den Kontakt mit Lebensmitteln
- kostengünstig
- verbesserte Schlagfestigkeit und Spannungsrissbeständigkeit gegenüber Standard Polystyrol
- hohe Oberflächengüte
- kurzfristige Temperaturbeständigkeit von 140°, langfristig 100°
- Biege-E-Modul 1200 MPa (ISO527-2)
- Streckdehnung >50 % (ISO527-2)
- hohe dynamische Belastbarkeit
- sehr hohe chemische Beständigkeit
- heiß sterilisierbar
- ohne flüchtige Weichmacher
- gut recyclebar
- geeignet für Gehäuse in der Elektroindustrie
- hohe Schlagzähigkeit und Wärmeformbeständigkeit
- schwer Entflammbar UL94
- Yellow Card Link
- Zug-E-Modul 2300 MPa (ISO527-1)
- Bruchdehnung 10% (ISO527-1)
- Formbeständigkeitstemperatur 94° (ISO75-1)
- schwer entflammbar UL94V-0 und UL94-5VB Klassi (zi) fizierung
- Yellow Card Link
- vereint die Eigenschaften von PC und ABS
- Formbeständigkeitstemperatur 103° (ISO75/Be)
- Biege-E-Modul 2800 MPs (ISO527)
- Streckdehnung 50 % (ISO527)
- hohe Zähigkeit
- gute Oberflächenqualität
- „flüssiges Holz“ – 100% nachwachsende Rohstoffe
- biologisch abbaubar
- mittlere Wärmeformbeständigkeit
- exzellente akustische Eigenschaften
- gute Bedruck- und Klebbarkeit
- (C)charakteristischer natürlicher Geruch
- weitere ökologische Werkstoffe der Firma Tecnaro verarbeitbar
- Für kleine bis mittelgroße Serien geeignet
- günstiger Formenbau in hochfestem Aluminium
- Schnelle Bearbeitungszeit durch Formenbau im Haus
- Vielseitigkeit in Oberfläche und Material
- Formenarchivierung durch Dick & Dick
- Abruf von Folgeaufträgen innerhalb weniger Werktage möglich
- eine Vielzahl an Farben möglich
Veredelung & Finish
Oberflächen der Formeinsätze
Schlichten
Die Formen werden im Fräsgang fein abgefahren. Auf der Oberfläche des späteren Gießling sind diese leichten Frässpuren sichtbar.
Die fehlende Nacharbeit ermöglicht einen günstigen Formenbau und ist für nicht Sichtteile meist ausreichend.
Polieren
Die fertig gefräste Form wird im Nachgang maschinell bzw. von Hand nachgearbeitet. Dabei werden alle Frässpuren entfernt und eine glatte Oberfläche erzeugt. Diese homogene Oberfläche überträgt sich beim Spritzgießen auf das Gussteil.
Perlstrahlen
Nach dem Fräsen und manuellen Nacharbeiten der Form werden diese mit Glasperlen gestrahlt. Die Oberfläche der Bauteile erhält dadurch eine sanfte Satinierung.
Satinierte Oberflächen auf Kunststoffteilen haben im Allgemeinen eine höhere Anmutung als glatte Oberflächen.
Lackieren der Gussteile
Je nach verwendetem Spritzgussmaterial lassen sich die Bauteile sehr gut lackieren (PE bzw. PC eignen sich nicht). Dadurch ergeben sich verschiedenste Möglichkeiten der Oberflächengestaltung, z.B. Oberflächenstrukturen durch Strukturlacke oder Farben nach RAL-Ton.
Das Lackieren ermöglicht zusätzlich die Behebung kosmetischer Fehler an Bauteilen wie das Überdecken von Anguß und Auswerferabdrücken.
Anwendungsgebiete
- Funktionale Erstmuster und Testreihen für die verschiedensten Industriebereiche
- Haptisch und optisch perfekte Kleinserien für Schmuck-, Design- und Prototypenbau
- Kleinserien zur Evaluierung von Produktentwicklungen
- Betriebsvorrichtungen und Sondermaschinenbau
- Modellbau
- Erstellen von Replika-Bauteilen im Oldtimerbereich, auch Blinkerschalen und Lampengehäuse
Technischer Hintergrund
Bei fertig+ arbeiten wir im Spritzguss mit Formeneinsätzen und einer „Masterform“ um die Formenbaukosten und Installationszeit so gering wie möglich zu halten. In den meisten Fällen werden die Formen aus Aluminium und nicht aus Stahl gefertigt. Das geht schneller und ist kostengünstiger als das Fräsen von Spritzguss-Formen aus Stahl.
Die Formen bestehen aus mindestens zwei Teilen und lassen sich zum Einspritzen schließen. Der Hohlraum in der Form (Kavität) wird nun mit dem aufgeschmolzenen(m) Kunststoff, unter hohem Druck (bis 1000 bar), eingespritzt.
Zur Entnahme des Bauteils öffnet sich die Spritzguss-Form nach dem Abfüllen? Gießen? Einspritzen? und Abkühlen des Materials. Anschließend wird (und) das Teil (wird) über „Auswerfer“ aus der Form gedrückt. Dazu kann, unter Umständen, auch ein Druckluftstoß eingesetzt werden. Angü(ß)sse und eventuelle Gra(d)te werden im Nachgang manuell entfernt.
Ist das spritzgegossene Kunststoffteil nicht in der Hauptentformungsrichtung ausformbar, wird dies als Hinterschneidung oder Hinterschnitt bezeichnet. Diese Geometrien stehen der Hauptbewegungsrichtung der Form im Weg und werden in einer zusätzlichen Entformungsrichtung ausgeformt.
Wenn möglich, sollte auf Hinterschnitte verzichtet werden. Diese führen zu einer aufwendigeren Entformbarkeit, Qualitätseinbußen und Kostensteigerung.
Sind Hinterschnitte nicht vermeidbar, dann lassen sich die Bauteile, durch Integration von Stahleinsätzen bzw. Schiebern in die Gussformen, entformen.
Die Schieber können automatisch bzw. bei kleineren Serien manuell bei der Entnahme der Bauteile entfernt werden. Die manuelle Tätigkeit hat steigende Zykluszeiten zur Folge und damit auch höhere Bauteilkosten.
Bei Kleinteilen sind mehrere Bauteile pro Spritzgussform möglich. Das reduziert die anteiligen Formenbaukosten pro Bauteil.
Bei der Konstruktion von Bauteilen für das Spritzgießverfahren sollten scharfkantige Übergänge und Ecken auf der Bauteiloberfläche mit Radien versehen werden.
Um Einfallstellen auf der Bauteiloberfläche zu vermeiden, sollte bei der Konstruktion von Versteifungsrippen darauf geachtet werden, dass die Rippenstärke nicht mehr als 60% der Wandstärke beträgt. Üblicher Weise wird eine Rippenstärke von 40% – 60% der Wandstärke empfohlen.